Das Ende des Sanatoriums


1963 ist die Zahl der Langzeitkuren im Sanatorium Charlottenhöhe stark zurückgegangen. Dagegen nahm die Zahl der kürzeren Sicherungskuren zu.

1965–1966 war die Zahl der Offentuberkulösen im Sanatorium Charlottenhöhe stetig im Abnehmen. Höchstens noch 20% der erwachsenen Patienten waren infektiös. In den meisten Fällen war die Lungentuberkulose gut heilbar.

Nach 41-jähriger Dienstzeit ging der Verwaltungsleiter Friedrich Schmitt in den Ruhestand. Nachfolger wurde Werner Wenskat und war zuständig für das Sanatorium und die Arbeitsheilstätten.

1967-1968 wurde der „Verein für Volksheilstätten in Württemberg“ in „Verein für Volksheilstätten und Berufsförderung in Baden-Württemberg“ umbenannt.

Zwei neue Tuberkulostatika (Ethambulol und Capreomycin) standen außerdem zur Verfügung, welche von überragender Wirkung waren. Selbst bei Pflegefällen konnte damit geholfen werden.

Am 29. Februar 1968 wurde die Arbeitsheilstätte Schwarzenberg aufgelöst.

Aufgrund der allgemeinen Entwicklung auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung wurde geprüft ob die Umwandlung des Sanatoriums Charlottenhöhe in eine Lungenklinik sinnvoll ist. Das Ergebnis war negativ.

1972 ging die Durchschnittsbelegung des Sanatoriums Charlottenhöhe dramatisch zurück.

Es waren am Ende vor allem die großen medizinschen Fortschritte, die letztlich dazu führten, dass zu Beginn der 1970ziger Jahre die Zeit der Tuberkulosesanatorien abgelaufen war.

Ein Schicksal, dass die Arbeitsheilstätten schon in den 1960ziger Jahren ereilt hatte. Mit der Möglichkeit die Tuberkulose zu heilen, wurde die Arbeitstherapie nun endgültig durch die berufliche Umschulung abgelöst.

An Stelle der Arbeitsheilstätten entstand das Berufsförderungswerk Schömberg.

Am 9. Juli 1973 beschloss die Mitgliederversammlung des "Vereins für Volksheilstätten und Berufsförderung in Baden Württemberg" die Auflösung des Sanatoriums Charlottenhöhe zum 30. September 1973.