Die Anfänge


Etwa 28.000 an Tuberkulose erkrankte Menschen suchten in 65 Jahren auf der Charlottenhöhe Heilung bzw. Linderung oder fanden hier ihre letzte Lebensstation.

Die gewaltige Zahl zeigt, welche Bedeutung diese Einrichtung für die Gemeinde Schömberg, das Land Württemberg bzw. Baden-Württemberg und darüber hinaus hatte.

Ihre Geschichte ist ein Spiegelbild des Kampfes gegen die Volkskrankheit Tuberkulose, der, als er erfolgreich war, das Ende des Sanatoriums Charlottenhöhe bedeutete.

Von 1905 bis 1907 wurde die Volksheilstätte Charlottenhöhe durch den Verein für Volksheilstätten in Württemberg erstellt.
Sie liegt 620m ü. NN, nach Süden offen und gegen Osten, Norden und Westen von bewaldeten Hängen bis zu 700m Höhe geschützt.

Die württembergische Forstverwaltung überließ das erforderliche Gelände zunächst pachtweise dem Verein.

Die Einweihung der Volksheilstätte fand am 25. Mai 1907 in Anwesenheit des Königpaares statt. Da der Verein sich von Anfang an dessen besonderen Wohlwollens erfreuen durfte, wurde die neue Einrichtung nach dem Namen der Königin 'Charlotte' benannt.

Der Aufwand für den Männer- und Frauenbau, für das Verwaltungs- und das Wirtschaftsgebäude mit Speisesaal und das Maschinenhaus mit Waschgelegenheit betrug stolze 640.705,-- Mark.

Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass die Charlottenhöhe ihr eigenes Wasserpumpenwerk sowie eine Abwasserkläranlage und zur eigenen Stromerzeugung mehrere Dieselmaschinen hatte.

Zunächst standen 92 Betten zur Verfügung. Später wurden durch organisatorische Maßnahmen die Anzahl der Betten auf 100 erhöht. Der Verpflegungssatz wurde bei der Eröffnung auf 3,-- Mark täglich festgesetzt. Er sollte möglichst nieder gehalten werden, damit ihn auch Angehörige des Mittelstandes aus eigenen Mitteln bezahlen konnten.

 

Im Jahre 1910 wurde in Württemberg die Anzeigepflicht für Tuberkuloseerkrankungen eingeführt und die Bezirkswohltätigkeitsvereine gründeten Ortsausschüsse. Dadurch bekam die Tuberkulosebekämpfung eine lückenlose Organisation. Für die Charlottenhöhe bedeutete dies eine weitere Steigerung der Anmeldezahlen, eine Verlängerung der Wartezeiten bis zur Aufnahme und eine größere Zahl von Abweisungen für die Patienten.

Außerdem wurde ein Röntgenapparat wird beschafft.

Der erste leitende Arzt der Volksheilstätte war bis zum 30. April 1920 Dr. Rudolf Schüz.

 

Download: Sonderdruck zur neuen Volksheilstätte für Lungenkranke